Nützliche tipps



Wissenswertes rund um unsere Gärten und ihre kleinen Bewohner


BISHERIGE THEMEN:

Leimringe gegen Frostspanner; Igel in den Gärten; Stechmücken.

 

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thema: leimringe gegen frostspanner

 

Leimringe gegen Frostspanner, die im frühen Winter gegen die Schädlinge angebracht wurden, sollten (je nach Witterung) bereits Anfang/Mitte März wieder von den Obstbäumen entfernt werden, da nun sonst - nach der Winterruhe - auch viele nützliche Insekten in den Leimfallen zugrunde gehen können. Im zeitigen Frühjahr werden z.B. auch Marienkäfer und Ohwürmer wieder aktiv und sind dann durch diese Fallen bedroht.

 

Insgesamt sollte man die Leimringe an den betroffenen Bäumen am besten in zwei Wintern hintereinander anbringen, danach kann man wieder ein paar Jahre pausieren, da sich die Population der Schädlinge an diesen Bäumen durch die Fallen starkt reduziert.

 

Obwohl Leimfallen recht umweltveträglich sind, sollten auch sie immer nur sparsam und richtig platziert eingesetzt werden, da sie trotzdem auch immer nützlichen Insekten und sogar Vögeln (durch Verkleben der Schnäbel beim Fressen von angeleimten Insekten) gefährlich werden können.

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thema: igel in den gärten

 

Igel gehörten mittlerweile zu den bedrohten Tierarten, aber von Zeit zu Zeit findet sich glücklicherweise der ein oder andere in unserer Gartenanlage ein. Die nachtaktiven und standorttreuen Tiere sind nicht nur putzig, sondern auch nützlich, denn sie fressen mit Vorliebe pflanzenschädigende Insekten, Engerlinge, Käfer, Schnecken und Aas.

Da sie reine Fleischfresser sind gehen nicht an Obst, Gemüse oder Blumen - es sei denn, sie wollen an die dort hausenden Insekten ran, um sie zu fressen.

 

Die Einzelgänger bevorzugen naturnahe Gärten mit Wiesen, Hecken, Obst-Bäumen und Totholzhaufen, in denen sie genug Futter finden, und suchen trockene Rückzugsorte für die Aufzucht ihrer Jungen und für ihren jährlichen Winterschlaf. Auf den Einsatz von Pestiziden oder Mineraldünger reagieren sie sehr sensibel.

Schlupflöcher in den Zäunen ermöglichen ihnen ihre Wanderungen durch die Gärten.

 

Igel stehen unter Naturschutz und können im Idealfall ca. 8 Jahre alt werden, sind aber viele Gefahren ausgesetzt. Ca. 75%-80% der Jung-Igel überleben nicht einmal das erste Jahr.

Umso wichtiger ist der Schutz der Igel in unseren Gärten.

 

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Igel im Sommer

  • Mähroboter oder unbedacht benutzte Rasenmäher sind schlimme Feinde für Igel, da die nicht weglaufen, sondern sich bei Gefahr zusammenrollen und so oft grausame Verletzungen davontragen. Diese Maschinen sollten daher niemals unbeaufsichtigt sowie auch nicht nachts oder in der Dämmerung verwendet werden.
  • Im Normalfall bitte immer Abstand zu den Tieren halten - es sind und bleiben Wildtiere.
  • Igel bitte nur dann pflegen und füttern, wenn sie offensichtlich krank, apathisch oder verletzt sind oder tagsüber gesehen werden und zudem Schwächezeichen (geschlossene Augen, trockene Nase, Apathie) zeigen. Diese Igel am besten mit einem Handtuch in einen Karton (mit Zeitungspapier) setzen, evtl. wärmen. Dann erste Hilfemaßnahmen (siehe Infos am Ende des Artikels) ergreifen und/oder schnell zum Tierarzt oder zu einer Igelstation bringen.
  • Vorhandene, feste Igelhäuser am besten zweimal im Jahr säubern, um überstarkem Flohbefall vorzubeugen.
  • Offene Schächte, Tonnen, Gruben, etc. können lebensgefährlich sein, nicht nur für Igel. Bitte abdecken.
  • Igelbabys kommen oft im August, viele aber auch erst Mitte oder Ende September zur Welt. Gerade die "Nachzügler" sind im frühen Winter besonders leicht, brauchen aber meist auch erst ab dem Einsetzen von Dauerfrost Hilfe. Keinesfalls sollten die Babys von ihren Müttern genommen werden (außer bei Krankheit oder Verletzungen).
  • Chemischer "Pflanzenschutz" und auch chemische Dünger sind im wahrsten Sinne Gift für die Igel!

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Igel im Winter

 

Ab Ende Oktober/Mitte November finden die Igel kaum mehr genug Insekten und halten von da an einen 4-5 Monate andauernden Winterschlaf. Dazu benötigen sie trockene und geschützte Orte zum Rückzug - und viel Ruhe!

In dieser Zeit senken sie ihre Körperfunktionen auf ein absolutes Minimum und ernähren sich von ihren im Herbst angefressenen "Fettpolstern". Sie wachen höchstens nur zwischendurch mal kurz auf, um ihr "Geschäft" zu verrichten, und schlafen dann schnell weiter.

 

Während des Winterschlafs sollten Igel keinesfalls gestört werden!

Findet man einen tief schlafenden und zusammengerollten Igel per Zufall in seinem Versteck, sollte man ihn unbedingt dort belassenen und ganz schnell wieder "zudecken". Bitte nicht auf "Lebendigkeit" hin untersuchen, weil er tot zu sein scheint: Igel atmen im Winter kaum. Bitte nicht anstuppsten, o.ä.! Tote Igel liegen offen und ausgestreckt.

 

Wer den Igeln über den Winter helfen will, bietet ihnen große, trockene Holz- oder Reisighaufen mit Blättern oder Stroh im Garten an (nicht an feuchten Orten oder dort, wo sich Wasser sammelt), oder eine trockene Kiste mit reinem Stroh unter einem Vordach oder geschützt unter einem Nadelbaum. Diese Verstecke sollten innen Hohlräume bieten. Die Igel-Herbergen sollten bis zum Ende des Igel-Winterschlafs (ca. im April, wenn Temperaturen gut 15 Grad erreicht haben) nicht angetastet werden. Und auch bei den groben Garten-Arbeiten, die oft in den Wintermonaten vorgenommen werden, sollte auf die ruhenden Igel Rücksicht genommen werden.

 

Weitere Winter-Tipps:

  • Zuweilen findet man im Winter oder auch bei Kälteeinbrüchen im Herbst oder im zeitigen Frühjahr unterkühlte Igel, die (noch) keine Winterruhe halten und zudem einen kalten Bauch haben. Diese sollte man auf am besten in einem Karton (mit Zeitungspapier) auf eine lauwarme (nicht heiße!) Wärmflasche setzen, mit einem Tuch zudecken, ihnen Futter (siehe unten) und Wasser anbieten, sie versorgen und sie bei Bedarf zum Tierarzt oder zu einer Igelstation bringen.
  • Junge Igel sollten vor dem strengen Winter ein Mindestgewicht von 500-600 Gramm haben, erwachsene Igel von ca. 900 -1000 Gramm. Stark unterernährte Igel sollte fachgerecht aufgepäppelt und evtl. überwintert werden.

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Was füttert man einem Igel am besten?

 

Am besten: gar nichts! Nur kranke, verletzte, unterernährte oder zu früh aus dem Winterschlaf gerissene Tiere sollten zugefüttert werden. Diese geschwächten Tiere haben auch eine andere Verdauung und andere Abwehrkräfte als gesunde Igel. Daher brauchen diese kleinen "Patienten" auch eine spezielle Futterauswahl.

  • Gut für geschwächte Igel: Ungewürztes Rührei oder gekochtes Ei - durchgegartes, ungewürztes Hackfleisch - gekochter Fisch oder  gekochtes, mageres Hühnerfleisch - hochwertiges, also getreide- und zuckerfreies Katzenfutter (trocken oder feucht. Sauce oder Gelee unbedingt abspülen, da Durchfallgefahr) - Wasser. Für magenkranke Igel auch ab und zu Kamillen- oder Fencheltee.
  • Schlecht für geschwächte Igel (und nicht nur für die): Milch und alle Milchprodukte - Obst - Gemüse - Nüsse - Reis - Nudeln - Trockenfrüchte - Brot - rohe Eier - Gewürze - Kartoffeln - rohes Fleisch oder Fisch (Salmonellengefahr) - menschl. Speisereste - frische Insekten, Würmer, Schnecken, etc. (wegen Innenparasiten) - Süßigkeiten - Knabbersachen.
  • Mehlwürmer sollten wenn, dann nur in kleinen Mengen verfüttert werden, keinesfalls regelmäßig oder gar als "Hauptfutter". Ebenso wie klein gehackte (wichtig !) und ungesalzene (!) Erdnüsse.
  • Hundefutter enthält zumeist zu wenig Fleischanteil (mind. 60-70%) und zu viele, für Igel unverträgliche Inhalts- und Zusatzstoffe.

Dies alles sind nur erste Hinweise für Notfälle und kurze Zeiträume. Wenn Sie einen Igel über den Winter bringen wollen, erkundigen Sie sich ausführlich bei Igel-Fachleuten!

 

 

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Hier einige Ansprechpartner für schnelle Hilfe und Info-Quellen bei kranken, verletzten oder unterernährten Igeln in Köln*:

  • Auf Igel spezialisierte Tierärzte.
  • Abends (18:00- 23:00h) und am Wochenende (08:00 bis 23:00h) u.a. beim ☛ Tierärztenotdienst Köln unter der Hotline: 0220 - 962339. Ab 23:00h in einer Tierklinik, wie z.B. Kliniken Dr. Kellerwessel (0221 - 4745430; 0221 - 474543911) oder Vet Zentrum (0221 - 545764).
  • Bei der Tiernotrettung der Feuerwehr unter 112.
  • Bei der Igelhilfe Köln Lövenich und Hürth auf ☛ Facebook oder über ihre Webseite ☛ Igelpfade.
  • Im Tierheim Köln Dellbrück: 0221 - 684926 (Mo.-Sa. 10:00-13:00h)
  • Nützliche Infos zum Igel oder zu einem Igelfund  z.B. beim Verein der Igelfreunde ☛  Igelverein.de oder bei Pro Igel ☛ pro-igel.de.
  • Hilfe für Kontakte zur schnellen Rettung über das Igelnotnetz unter der Notruf-Hotline: 0800 - 7235750 (Mo.-So. 09:00-13:00h und 16:00-22:00h, sonst AB), über ihre ☛ Webseite oder ☛ Facebook.

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thema: Stechmücken

 

Sommer ist Stechmückenzeit. Diese Tiere sind für uns Menschen nicht nur oft sehr lästig, sie können auch Krankheiten verbreiten oder lösen mit ihren Stiche Allergien aus. Durch den Klimawandel gelangen zudem auch immer mehr invasive Stechmückenarten nach Deutschland.

 

Es stechen nur die weiblichen Mücken. Sie legen ihre bis zu 300 Eier mehrmals im Jahr bevorzugt in stehendes Gewässer ab, und zwar auch in kleinere Mengen von Regen- oder Gießwasser, das sich z.B. in Eimern oder Töpfen oder Tümpeln angesammelt hat.

Dort entwicklen sich ihre Larven. Die Entwicklung der Mückenlaven dauert bei warmen Temperaturen oft nur 12 - 14 Tage, bei manchen Arten auch etwas länger. Wer also regelmäßig alle 8 bis 10 Tage das abgestandene Wasser auch aus kleinen Behältnissen entfernt oder durch frisches Wasser ersetzt, sorgt so für spürbar weniger Mückennachwuchs in den Gärten.

 

In Regentonnen kann ein Insektenschutzgitter oder ein fest aufliegender Deckel den Tieren die Eiablage erschweren.

Zudem setzt dort ein kleiner Tropfen Speiseöl oder Spülmittel (minimale Mengen genügen!) die Oberflächenspannung des Wassers so herab, dass die Larven sich nicht mehr zum lebenswichtigen Atmen an der Wasseroberfläche halten können.

Öl oder Spülmittel sollten aber niemals im Gartenteich oder großflächig eingesetzt werden, da sonst auch nützliche Insekten und andere Tiere getötet werden können! 

 

Gegen bereits geschlüpfte Mücken hilft es zudem, ihre natürlichen Fressfeinde in den Garten zu locken oder anzusiedeln, seien es Vögel, Amphibien, räuberische Insekten oder Fische.

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