Thema: wildbienen

Wildbienen sind kleine Helfer im Garten und auf dem Balkon

Ein Artikel von unserer Fachberaterin Dr. Annette Rossa.

Wildbienen sind bedroht. In weiten Teilen der Welt hat es einen starken Rückgang in der Artenvielfalt und Anzahl der Wildbienen gegeben. Für die Vermehrung und Bestäubung vieler Bäume, Blumen und Nutzpflanzen ist ein natürliches Gleichgewicht von Insekten im Garten wichtig. Nicht nur die Honigbiene sonder auch Hummeln und Wildbiene sind hierfür besonders wichtig. Die Weibchen mancher Wildbienenarten müssen teilweise über 100 Blüten für die Versorgung eines einzigen Nachkommens besuchen. Wildbienen suchen ihre Nahrung maximal in einem Radius von 300 bis 1500 Metern Entfernung von Ihren Nistplätzen. Honigbienen hingegen fliegen bei Ihrer Futtersuche bis zu fünf Kilometer weit. 

Damit Wildbienen sich wohlfühlen müssen ausreichend blühende Pflanzen als Nahrung, Nistmöglichkeiten und Material für den Nestbau zur Verfügung stehen. Zum Überleben benötigen die Wildbienen ausschließlich heimische Pflanzen, die nicht durch Zucht verändert wurden. Im Gegensatz dazu haben sich die Honigbiene und einigen Hummelarten besser angepasst, sie finden auch an durch Zucht veränderten Pflanzen Nahrung. 

Als Nahrungsquelle für Wildbienen können Sie Ihre Küchenkräuter blühen lassen. Wildbienen mögen Thymian, Rosmarin, Majoran, Borretsch oder Salbei. Setzen Sie Krokus-, Schneeglöckchen- oder Hyazinthenzwiebel, diese Pflanzen dienen als frühe Futterquellen. Sie können auch eine Wildblumenwiese anlegen, die dann nur zweimal im Jahr gemäht wird, das erste Mal nicht vor Juni. Apfelbäume, Birne, Kirsche, Johannis- und Stachelbeere dienen Wildbienen als Nahrungsquelle. Anders als die Honigbiene, welche gezielt einen Blütenbereich / Obstbaum absammelt, fliegen Wildbienen einen Zick-Zack-Bestäubungsflug, daher sind sie hervorragende Bestäuber von Obstsorten. Im Gemüsegarten kann auch mal etwas stehen bleiben. Einige Wildbienenarten besuchen gerne Lauch-, Zwiebel, Rosenkohl- und Grünkohlblüten.

Bei einer Außentemperatur von 12 °C hört der Flug von Honigbienen auf. Hummeln fliegen bis zu Temperaturen von null Grad. Einige Wildbienenarten fliegen an sonnigen Tagen ab einer Temperatur von 4 °C wie zum Beispiel die Gehörnte Mauerbiene oder ab 10 °C wie die Rote Mauerbiene, dadurch erfolgt auch eine Bestäubung von Obstbäumen und Beerensträuchern an kalten Tagen im Frühjahr. 

Das Aufstellen von Wildbienennisthilfen im eigenen Garten ist sinnvoll aufgrund des geringen Flugradius von Wildbienen und der geringen Anzahl an Nistmöglichkeiten in der Natur.

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4 Fotos: Dr. Annette Rossa

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